Neckar-Eule

Eine Symbolfigur der Neckartal-Hexen.
Die Eule, ein stiller Geselle, schlau und weise, stets besonnen, stellt sie den ruhigen Pol dar.
Eulen waren es, Sie führten die Neckarweihinger auf den rechten Weg bei der Suche im Wald, sie halfen ihnen ihren Masken im Dickicht wieder zu finden. Diese als Symbolfigur der Neckartal-Hexen zu benennen verstand sich von selbst. So fliegt die Eule auch bei Umzügen voraus um den Hexen den Weg zuweisen.

Die Eule ist eine Gruppenfigur die meist nur bei Umzügen zum Einsatz kommt, aber auch kleinere Rollen beim Hexentanz sind drin, das liegt aber nicht daran, dass mit den Eulen nichts los ist, sondern mehr am Sichtfeld der Maske. Es ist sehr stark eingeschränkt, man sieht nicht was unmittelbar vor einem steht.

Die Sichthöhe beträgt ca. 1,2 m, alles andere wird übersehen. Der Sichtwinkel links, rechts beträgt ca. 60°, so ist es nicht verwunderlich, dass die Eule der ruhige Pol bei Umzügen ist. Theoretisch bräuchte man einen Blindenhund.

Das Eulenhäs besteht aus zwei Teilen einer Jacke und einer Latzhose mit über 1200 Filzflicken in den Farben braun, schwarz und weiß, den Gefiederfarben der Waldeule.

Die Filzflicken sind so an der Jacke und Hose angebracht, dass sie sich überlappen und wie das Gefieder der Waldeule ausschauen. Graue Kniestrümpfe, schwarze Stiefel, braune Handschuhe sowie ein handgestricktes braun weiß kariertes Wollmützchen runden das Eulenhäs ab.

Die Eule trägt nur während eines Umzuges oder bei Auftritten die Eulenmaske.

wird von jedem Hästräger selbst geschnitzt.
Die Eulenmaske besteht aus zwei Teilen, der Grundmaske und dem aufgesetzten Schnabel.

Das runde Eulengesicht sowie der Schnabel wird aus einem rohen Stück Lindenholz in mühevoller Kleinarbeit geschnitzt und die Maske ausgehöhlt.
Der Schnabel wird, wenn die Maske soweit fertig ist, angebracht.

Das Maskentuch wird ebenfalls mit mehreren hunderten Filzflicken bestückt und im Gegensatz zur Hexenmaske nicht angenäht, sondern mit Hilfe von Druckknöpfen und Klett band befestigt.